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Die 50er Jahre waren ein Deutschland auch in pädagogischer von konservativen Wertvorstellungen geprägt. In diesem pädagogischen Kurs steht nicht die Auseinandersetzung, sondern die Dokumentation im Vordergrund. Das von sorgfältig geführte Heft der damals 17-jährigen von Erika Biehl 1952/53 gewährt einen unverfälschten Zugang in die Moralvorstellungen der damaligen Zeit. Das Thema Familie nimmt in der Nachkriegspädagogik einen breiten Raum ein.
Die Bedeutung der Familie liegt in
ihrem Wesen
begründet. Die Familie ist die innigste Gemeinschaft als
Liebesgemeinschaft, auf Liebe aufgebaut, von Liebe getragen, von jener
Liebe, die Not und Leid, selbst Tod und Grab überdauert. Sie
ist
Lebens- und Schicksalsgemeinschaft. Die Familienmitglieder
gehören
in guten und bösen Tagen zusammen, Glück und Ehre,
Unglück und Unehre des einen ist auch Unglück und
Unehre des
anderen. Sie ist eine heilige Gemeinschaft von GOTT gewollt, von GOTT
gegründet, vor dem Altar geweiht und geheiligt, sie ist
bestimmt,
nicht nur das leibliche Leben zu vermitteln, sondern auch das
übernatürliche Leben eines Kindes zu stärken
und zu
fördern. Welches ist nun die Bedeutung der Familie?
Für den einzelnen Menschen:
-Sie schenkt das Leben (GOTT hat der Familie das Leben anvertraut).
-Sie pflegt das Leben (Alle Elternsorge ist darauf gerichtet,
daß sich das geschenkte Leben gesund und kräftig
entwickeln
kann.
-Sie erzieht das Kind, den werdenden Menschen.
-Sie bietet dem wachsenden, sich entwickelndem Leben den so
unentbehrlichen Schutz.
-Sie beglückt mit den reinsten, edelsten Freuden (Vater
spielt mit uns, Nikolaus kommt, Familienspaziergang).
Die Familie ist die beste Vorschule
für das Leben. Freude, Leid,
Sorge um den Existenzkampf, alltägliche Sorgen. Hier lernt das
Kind, sich einzuordnen, unterzuordnen, sich selbst zu
vergessen, tapfer und treu zu sein. Für das heranwachsende
Mädchen wird die Familie zur besonderen Segensquelle. Sie
schenkt
ihm das, was das junge Mädchen zur gesunden,
natürlichen
Entwicklung braucht: wachsame, verstehende, sorgende Mutterliebe,
reichste Möglichkeiten zur Entfaltung der
Mütterlichkeit (im
Dienst an der Familie, an den Geschwistern, an der Heimgestaltung,
Mithilfe im Haushalt). Sie ist die beste Vorbereitung für ein
eigenes Heim, denn da lernt das Mädchen Sparsamkeit, Einteilen
der
Zeit, Kraft und Material, Entsagen und Verzichten, selbstloses Dienen
und treue Gottverbundenheit. Die Mutterschule ist also die beste Schule
für das Mädchen.