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Die 50er Jahre waren auch ich Deutschland von konservativen Wertvorstellungen geprägt. Das von sorgfältig geführte Heft der damals 17-jährigen Erika Biehl, Schülerin einer Mädchenrealschule in Stuttgart, gewährt einen unverfälschten Zugang in die Moralvorstellungen der damaligen Zeit. Das Thema Gerhorsam nimmt in der Nachkriegspädagogik einen breiten Raum ein.
Unterordung des eigenen Willens unter
einen Fremden. Es gibt verschiedene Arten des Gehorsams:
a) den blinden oder automatischen Gehorsam, z. B. beim Kleinkind.
b) den egoistischen Gehorsam,; man gehorcht um eines Vorteils willen
c) den sittlichen Gehorsam; man gehorcht, weil man die
Autorität
des Befehlenden anerkennt, und weil man weiß, daß
Gehorsam
gut ist. Wertvoll ist nur der sittliche Gehorsam. In ihm liegt die
Achtung der Willensäußerung einer Person oder
Gemeinschaft.
a) Es gibt keine Gemeinschaft im
irdischen Leben
ohne Einfügung in eine Ordnung, die durch Gestze bestimmt
wird,
also ohne Gehorsam. Beispiel: Familie, Schule, Beruf, Staat,
Jugendgemeinde. Nur in Unterordnung und Einfügung kann etwas
geschaffen, geleistet werden. Gegensatz: Chaos, Unordnung,
Zerstörung.
b) Es gibt keine Gemeinschaft mit Gott, kein höheres Leben
ohne
Gehorsam. Wir denken an GOTTES Willen in den 10 Geboten, GOTTES Willen
im Gewissen (wo kein Glaube an Gott ist, müssen immer
stärkere Gewaltmittel einsetzen, um Ordnung zu halten,
Gestapo,
K.Z. usw.)
Es war nicht immer so. Vor der
Sünde im
Paradies war das Gehorchen leicht. Alle Seelenkräfte
(Verstand,
Wille, Gemüt) waren in Harmonie, im Gleichklang. Nach dem
Sündenfall: Keine Harmonie mehr, Einsicht verdunkelt,
Wille läßt sich nicht mehr leiten von der Einsicht
in das
Gute, sondern von niederen Trieben, vom Begehren: Aufruhr und Neigung
zum Bösen, Selbstsucht, Trotz, Stolz, Eigensinn, besonders
Selbstbehauptung.