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Im weitesten Sinne umfasst Literatur alles Geschriebene vom privaten Brief über die Biographie bis zum Roman. Literatur im engeren Sinne, wie sie auch Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung ist, grenzt allerdings Gebrauchstexte wie Telefonbücher und Einkaufszettel aus ihrem Forschungsspektrum aus - wie auch der gemeine Leser, der diese Werke kaum in sein Bücherregal stellt. Die Literaturwissenschaft verfügt wie jede andere akademische Disziplin über ihre eigenen Begrifflichkeiten: Grundlegend unterscheidet sie die literarischen Gattungen von Prosa und Poesie. Unter dieser werden Verse und Gedichte eingeordnet, unter jener alle Formen von Erzählungen.
Für nahezu jede Sprache oder Region gibt es daher ein eigenes literarisches Studienfach. Für den deutschen Sprachraum ist dies die Germanistik oder deutsche Philologie. Die Anglistik umfasst in der Regel die Literatur des gesamten englischen Sprachraums, an einigen Hochschulen gibt es aber die Amerikanistik als speziellen Bereich für US-amerikanische Literatur. Sprachen und Literatur, die aus dem Lateinischen hervorgegangen sind, bilden den Bereich der Romanistik. Schwerpunkte sind die Länder Frankreich, Spanien, Portugal und Italien und ihre ehemaligen Kolonien. Zur romanischen Sprachfamilie zählt aber auch das Rumänische.
Obwohl die Germanistik heute auch eine Vielzahl von speziellen Disziplinen beherbergt, gibt es doch einen verbindlichen Kern an Büchern, mit denen sich jede Germanistin und jeder Germanist einmal beschäftigt haben sollte. Neben dem Nibelungenlied, dessen Verfasser nicht bekannt ist, zählen hierzu für den deutschsprachigen Raum Goethes Faust, Lessings Nathan der Weise und Thomas Manns Buddenbrooks. Zur Klassik gehören neben Goethe und Schiller auch Christoph Martin Wieland, Gotthold Ephraim Lessing und Johann Gottfried Herder. Das Wort Klassik kann hier durchaus ambivalent verstanden werden, bezeichnet es doch nicht nur die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, sondern auch die griechische Epoche, von denen sich die damals aufkeimende Literaturbewegung hat inspirieren lassen.
Die Ältere Deutsche Literaturwissenschaft umfasst die Zeit vom
frühen
Mittelalter bis zum 16. Jahrhundert. Die Neuere Deutsche
Literaturwissenschaft reicht vom
16. Jahrhundert bis Gegenwart. Die Sprachwissenschaft oder Linguistik
untersucht die Entwicklung der Sprache, beispielsweise vom
Mittelhochdeutschen zur
heutigen Sprache. Die Übersetzung des mittelhochdeutschen
Liebesgedichtes im Bild links lautet in etwa:
"Du bist mein. Ich bin
Dein. Dies soll Dir gewiss sein. Du bist verschlossen, in meinem
Herzen, Verloren ist das Schlüsselein. Du musst auch immer
darinnen sein."