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Mit den Reisebeschreibungen des
Pausanias beginnt die Reflexion
der Kunst schon in der griechischen Antike selbst. Als Urvater der
wissenschaftlichen Kunstgeschichte
im heutigen Sinne gilt aber erst der Archäologe und
Kunstschriftsteller
Johann Joachim Winckelmann. Seine Karriere beginnt 1755 mit der
Herausgabe der Schrift "Gedanken über die Nachahmung der
Griechischen Werke in der Malerei und Bildhauer-Kunst".
Winckelmanns Antike-Rezeption prägen die Werke von Schiller
und Goethe. Zudem plant er eine Freilegung des antiken Olympia. Doch
sein Vorhaben findet 1768 ein harrsches Ende: Winckelmann wird bei
einem
Raubüberfall in Triest getötet. Die ersten
akademischen Weihen erlangt die Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert:
Gustav Friedrich Waagen erhält 1844 eine
außerplanmäßige Professur für
Kunstgeschichte an der Berliner Universität.
Als Meilenstein der Entwicklung der Kunstgeschichte gilt der Dresdner Holbeinstreit. Hans Holbein d. J. hatte 1526 das Gemälde "Madonna des Bürgermeisters Meyer" angefertigt. Im 17. Jahrhundert wurde das Bild von einem Malerkollgen kopiert und ebenfalls als Holbein deklariert. Nach einigen Besitzerwechseln hingen in Deutschland des 19. Jahrhundert schließlich zwei Exemplare des gleichen Bildes. Es kam es zu einer spitzfindigen Debatte darüber, welches Gemälde denn nun das ursprüngliche sei. Auf einem 1871 in Dresden abgehaltenem Kongress wurden Original und Fälschung unterschieden, und die Kunstgeschichte tat einen Schritt von der subjektiven und schwärmerischen Begeisterung zur objektiven Wissenschaft mit festgelegten Maßstäben und Methoden
Eine klare Definition über
das Wesen der Kunst ist schwer zu finden. Einfach ist es
dagegen, Kunst von Kunstgeschichte abzugrenzen. Während
Künstler in vielfältigen Formen wie Theater, Malerei
oder Musik schöpferisch tätig sind,
beschränken sich Kunsthistoriker auf die Sammlung, Pflege und
Beschreibung von Kunstwerken. Im Mittelpunkt eines kunsthistorischen
Studiengangs steht daher nicht die Einübung
künstlerischer Techniken, sondern die Interpretation und
Klassifizierung von
Kunstwerken.
Für ein Studium der Kunst in allen ihren Facetten wie Malerei,
Graphik, Bildhauerei, Schauspiel oder Musik gibt es wegen der
Begrenztheit der Studienplätze Aufnahmeprüfungen.
Nicht so restriktiv sind Studiengänge mit dem
Schwerpunkt der
Kunstrezeption. Für Kunstgeschichte sind ein gutes
Allgemeinwissen, sowie die Beherrschung von Fremdsprachen
vorteilhaft, da ein Teil der Fachliteratur nur in Englisch,
Französisch und
Italienisch verfügbar ist. Für das Studium der
Musikwissenschaft sollten musikalische Begabung und Grundkenntnisse
vorhanden sein, das virtuose Beherrschen eines Instruments ist dagegen
keine Voraussetzung.
Die Rezeption der Musik bildet als Musikwissenschaft eine eigene akademische Disziplin, die an ungeführ 50 Hochschulen in Deutschland präsent ist. Die Schwerpunkte der Musikwissenschaft sind je nach Universität sehr unterschiedlich. Das Spektrum reicht von der theoretischen Rezeption über Kooperationen mit Film-, Theater- und Medienschaffenden bis zur Arbeit in modernen Tonstudios.
Die historische Musikwissenschaft beinhaltet die Entwicklung der Instrumente und Stile sowie die Lebensläufe von Musikern. Ein besonderes Teilgebiet der Musikwissenschaft ist die Musikpädagogik. Sie unterstützt die Ausbildung der Musiklehrerinnen und Musiklehrer für den Dienst an öffentlichen und privaten Schulen und Musikakademien.