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Obwohl die Götter in der Antike unsterblich waren, pflegten sie eine recht menschliche Umgangsweise. Sie hintergingen und stritten sich, hetzten die Menschen gegeneinander und übten eher Strafe als Milde. Göttervater war der blitzeschleudernde Zeus, und ihn hatte man im Sinn, wenn von Gott die Rede war. Theologie war in der vorchristlichen Zeit nichts anderes als die Beschäftigung mit Zeus und den Göttern des Olymp. Zwar gab es in der Antike eine Fülle von Heiligtümern und Priestern, aber keine Theologie als Wissenschaft und keine Kirche als Institution. Auch Religionskriege waren zu dieser Zeit unbekannt.
Unter Kaiser Nero wurde das Christentum verfolgt, und seine Anhänger schwer bestraft. Doch Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich das Verhältnis zwischen dem Staat und der neuen Religion. Nachdem das Christentum unter Kaiser Konstantin den anderen Religionen gleichgestellt worden war, erhob es Theodosius I. zur Staatsreligion. Die zu Ehren des Göttervaters Zeus ausgetragenen olympische Spiele wurden 393 n. Chr. verboten. Im Jahre 396 wurde Augustinus Bischof von Hippo, einer Stadt im heutigen Algerien. Augustinus verband die spätantike, heute als Neuplatonismus bezeichnete Lehre von der Einheit der Göttlichkeit mit der christlichen Botschaft. Wo früher eine Vielzahl von Göttern regierte, nahm die dreifaltige Einheit aus Vater, Sohn und heiligem Geist Platz. Auch die Ideenlehre Platons hatte eine neue Interpretation gefunden. Gott war der Träger aller Ideen und der Mensch sollte zur Vermittlung des göttlichen Plans einer Organisation bedürfen. Augustinus formulierte also die neue Gotteslehre aus und arbeitete an einer Umsetzung in kirchlichen Gemeinschaften, die als Vorform der Klöster angesehen werden können. Somit gilt er als einer der ersten christlichen Theologen, die als Lirchenväter bezeichnet werden.
Die Theologie kann heute in 4 grobe Teilgebiete gegliedert werden:
1. Die Bibelwissenschaft:
Aufgabe ist die Interpretation des alten und des neuen Testaments.
2. Die historische Theologie:
Sie umfasst Kirchengeschichte im engeren Sinn wie auch die Geschichte
der kirchlichen Lehre.
3. Die systematische Theologie:
Schwerpunkte sind die Glaubensfundamente und Grundsätze
(Dogmatik).
4.Die Praktische Theologie:
Hierzu gehören Ethik, Seelsorge, Gottesdienstgestaltung und
Religionspädagogik.
Das Studium der christlichen Theologie dient der Kirche auch zur Ausbildung ihrer Amtsträger: Priester, Pastoren, Lehrer und Seelsorger werden theologisch geschult und zur Berufsausübung vorbereitet. Die katholischen Religionslehrer benötigen für ihre berufliche Tätigkeit die "Missio Canonica", die kirchliche Lehrbeauftragung, um ihre Treue zur katholischen Theologie nachweisen soll. Anders verhält es sich bei der Religionswissenschaft, einem mit der Theologie verwandten Studiengang. Hier bildet die Kirche selbst das Forschungsobjekt. Religionswissenschaftler beschränken sich nicht auf eine bestimmte Religion, sondern sie vergleichen die verschiedenen Religionen miteinander. Das Verhältnis zwischen Theologie und Religionswissenschaft ist nicht immer ganz unproblematisch, da das Christentum von Religionswissenschaftlern oft nur als eine Religion von vielen angesehen wird. Im Gegenzug wird die Religionswissenschaft von Theologen auch als "Hilfsdisziplin" eingestuft.
Heute existieren 5 große Weltreligionen. Zu den monotheistischen Religionen (Glaube an einen einzigen Gott) gehören Judentum, Christentum und Islam. Der Hinduismus ist eine polytheistische Glaubensgemeinschaft (Verehrung mehrerer Götter). Der Buddhismus stellt nicht einen oder mehrere Götter in den Mittelpunkt, sondern die richtige Lebensführung. 1986 und 2002 fanden im italienischen Assisi auf Einladung von Papst Johannes Paul II. Weltgebetstreffen statt, bei denen Vetreter verschiedener Religionen für den Weltfrieden eintraten. Die Versuche einer Versöhnung der unterschiedlichen Glaubensrichtungen stellen die Akteure vor ein Dilemma. Der Wahrheitsanspruch der jeweiligen eigenen Religion steht dem Wunsch entgegen, im Andersgläubigen eine gleichwertigen Partner zu erkennen.