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Das Hauptmerkmal der Hydria, des antiken Wasserkruges, stellen ihre drei Henkel dar. Wasser vom Brunnenhaus oder den Quellen zu holen, gehörte in der Antike zu weiblichen Aufgaben, wie uns Vasendarstellungen auf Hydrien vor Augen führen. In diesen Darstellungen wird auch das Tragen des Gefäßes abgebildet: Leer hält man sie am senkrechten Henkel. Die zwei waagrechten Schulterhenkel dienen zum festen, sicheren Tragen des Gefäßes, wenn es gefüllt ist. Zunächst setzt man die Hydria auf dem angehobenen Knie ab, um sie dann auf den Kopf zu stemmen. Ein Polster auf dem Kopf dient als Aufleger. Nach literarischen Quellen und bildlicher Darstellung diente zum Mischen von Wein und Wasser bei Symposia (Trinkgelagen) ein bauchiges, großes Gefäß mit breiter Mündung namens Krater (vom Verb κερáννυμι, κεραννúω abgeleitet). Dieser Zweck kam auch einem fußlosen kugeligen Kessel zu, der auf einem Ständer saß. In der Fachsprache wird er Dinos genannt, jedoch lautet sein antiker Name Lebes. Zum Symposion-Geschirr lässt sich der Psykter, anschließen. Wie sein Name andeutet (Verb ψήχω d.h. kühlen), war er ein Kühlgefäß, das mit Eis oder Schnee gefüllt den Wein im Krater kühl hält. Sein ausladendes Oberteil erlaubt ihm, im Wein zu schwimmen. Sein enger Hals lässt Schnee oder Eis, die sehr kostbar in der Antike waren, nun sehr langsam schmelzen. Mit einer Weinkanne, der Oinochoe, schöpfte man aus dem Krater Wein, um ihn den zum Symposion Eingeladenen einzuschenken. Die allen Zwecenk dienende Kanne wird Chous genannt. Während die Weinkanne einen abgesetzten Hals aufweist, war der Chous ein einfacher, bauchiger Gießkrug. Der Name Chous war in der Antike auch für ein Hohlmaß von ungefähr 3,3 Litern geläufig.
Der Wein wird aus dem Krater mit einem metallen Löffel, dem Kyathos, geschöpft. Der Name Kyathos wird auch für becherartige Tongefäße mit einem hochgezogenen Schlaufenhenkel verwendet. Die allgemeine Bezeichnung eines Trinkgefäßes in der Antike war Poterion. Die Quellen bestätigen aber eine Reihe von verschieden Formen, die eine spezielle Benennung erhalten. Der Skyphos war ein zweihenkeliger Napf. Es gibt auch einen Napf in Form einer Frauenbrust, der sogenannte Mastos, wohl ein Zecherspaß bei den Trinkgelagen. Die Trinkschale wird Kylix genannt. Zum Schöpfen von Quell- und Flusswasser verwendeten die Soldaten und Wanderer den Kothon. Der Kantharos (Abb. 1) ein Trinkgefäß mit hohem Fuß und Schlaufenhenkel, war dem Dionysoskult vorbehalten. Zu den Trinkgefäßen mit einer sakralen Verwendung gehören noch das Keras, ein Trinkhorn, und das Rhyton, ein Humpen im Tierkopf, an.
Neben den oben angeführten Vorratsgefäßen gehören zum Haushalt noch mehrere Gefäßformen wie Fischteller (Psaropinakion), Teller (Pinakion), und schlauchartige Ölfläschchen (Askoi). Zum Auftragen von warmen Speisen oder zur Aufbewahrung von süßem Gebäck diente die Lekanis, eine flache Deckelschüssel. Lebes Gamikos, ein bauchiges Vorratsgefäß mit Deckel, fand seine Verwendung im Hochzeitskult. Dem Bild des Haushaltes schließen sich noch zwei Gefäßtypen an, die eher mit dem Hausaltar zusammenhängen: Die Phiale, Opferschale und Kernos, ein Ringgefäß, das einen Kranz verschiedener kleiner Opfergefäße trägt, die zur Aufnahme von Spenden bestimmt waren. Beide Gefäßformen sind selbstverständlich auch in kultischen Stätten als Weihgeschenke anzutreffen.
Neben Speise- und Trinkgefäßen runden das Bild des häuslichen Geschirrs die Salb- und Toilettengefäße ab. Für die Körper- und Schönheitspflege ist eine Reihe davon sowohl literarisch als auch archäologisch belegt. Sie waren mit enger Mündung zum kontrollierten Einfüllen und Ausgießen des kostbaren Salböls und breitem Rand zum besseren Verstreichen des Öls auf dem Körper versehen. Die allgemeine Bezeichnung eines Salb- und Ölgefäßes in der Antike war Lekythos oder Lekythion (Abb. 2). Ein Alabastron war ein meist fußloses Fläschchen, dessen Vorbild auf die im Orient in Alabastron gefertigten Fläschchen zurückgeht, wie sein Name verrät. Alabastron gehört dem weiblichen Bereich, während der kugelförmige Aryballos als männliches Salbgefäß bezeichnet wird. Puder- oder Schmuckdosen sind in der Antike als Pyxiden bekannt. Über den Bereich der Schönheits- und Körperpflege hinausgehend wurde in der Antike den Salbgefäßen eine auch besondere Bedeutung im Totenkult beigemessen. Sie bilden einen integralen Bestandteil antiker Grabrituale. In der Frühzeit dienten Amphoren und Kratere über einem Meter Größe als Grabaufsätze. In der spätklassischen Zeit sind eher Loutrophoroi, große Gefäße mit einem hohen Hals, auf den Gräbern (Loutrophoroi-Amphoren auf den männlichen Gräbern, Loutrophoroi-Hydrien auf den weiblichen) anzutreffen. Sie standen in Zusammenhang mit den antiken Hochzeitsritualen, weshalb sie als Grabsymbole unverheirateter Mädchen und Jungen dienten.