Archäologie | Literatur | Psychologie |
Astronomie | Naturwissenschaft | Sprachen |
Geschichte | Pädagogik | Theologie |
Kunst | Philosophie |
Die UdSSR hatte sich nach dem
verlorenen
Wettrennen um die bemannte Mondlandung auf die Entwicklung von
Raumstationen und Raumfähren konzentriert. Bereits
1971, im Schatten der amerikanischen
Mondlandungen, absolvierte die
Raumfähre
Sojus 10 einen bemannten Flug zur Raumstation Saljut1.
Im Zeitalter des kalten Krieges fühlte sich die
USA dadurch herausgefordert. Flüge zum fernen Mond waren in
erster
Linie
eine
Prestigefrage. Flüge in die Umlaufbahn der Erde aber
hatten
eine militärische Komponente. Der Krieg im Weltall,
durchgeführt mit bewaffneten
Raumschiffen und Killersatelliten, rückte in den Bereich des
Möglichen.
Am 12. April 1981 startet in Cape
Canaveral im Bundesstaat Florida die Columbia als
erstes Space - Shuttle in den Weltraum. Die USA hat endlich
ein eigenes Raumfährenkonzept in
die
Praxis umgesetzt. Zwei jahre später, am 23. März
1983,
stellt der amerikanische Präsident Ronald Reagan
sein
Konzept der Strategischen Verteidigungsinitiative SDI vor: Im
Falle der Eskalation vom kalten Krieg zum dritten
Weltkrieg sollten
sowjetische Interkontinentalraketen mit satellitengestützen
Waffen
abgefangen werden.
Das Space-Shuttle ist auf die
Wiederverwendbarkeit des Raumfahrzeugs
ausgerichtet. Kernstück ist der flugzeugartige Orbiter, in
dem sieben
Besatzungsmitglieder Platz finden. Für den Start
benötigt das Shuttle
zusätzlich einen
zentral angebrachten externen Tank mit Treibstoff (flüssigem
Wasserstoff) und Oxodationsmittel (flüssiger Sauerstoff)
für
die drei Hauptraketentriebwerke und die zwei seitlich angeordneten
Feststofftriebwerke. Beim Start werden alle Triebwerke
gezündet.
Nach etwa zwei Minuten werden die beiden
wiederverwendbaren
Feststofftriebwerke abgestoßen und gleiten an Fallschirmen
zur
Erde. Der externe Tank wird nach dem Verbrauch des Treibstoffs
ebenfalls abgestoßen, verglüht aber in der
Erdatmosphäre.
Die Landung geschieht nur mit dem Orbiter, das wie ein
Segelflugzeug auf die Erde gleitet. Hauptaufgaben der Shuttles sind das
Aussetzen von Satelliten, die Wartung des Hubble - Weltraumteleskops,
der Aufbau der Internationalen Raumstation ISS und
die Durchführung wissenschaftlicher
Experimente. Die Experimente werden in der mobilen
Laboreinheit Spacelab durchgeführt, die
schon in allen Shuttles eingesetzt wurde.
Insgesamt werden fünf flugtaugliche Raumfähren produziert. Der Columbia (Jungfernflug 1981) folgen die Challenger (1983), die Discovery (1984), die Atlantis (1985), und die Endevaour (1992). Die Endevaour wird als Ersatz für die 1986 verunglückte Challenger gebaut. Für die 2003 verunglückte Columbia wird kein Ersatz mehr geschaffen, da das Shuttle-Konzept vor der Ablösung steht. Aktuell plant die NASA noch bis ins Jahr 2010 Missionen für Atlantis, Discovery und Endevaour. Doch wahrscheinlich werden die Fähren sogar noch etwas länger ihren Dienst verrichten, denn der Jungfernflug von Orion, dem Raumfahrzeug der nächsten Generation, steht nicht vor 1014 an.
Mit dem Challenger-Unglück von 28. Januar 1986 erleidet die amerikanische Raumfahrt den ersten schweren Rückschlag. 73 Sekunden nach dem Start vom Kennedy-Space-Center explodiert die Raumfähre in ungefähr 15 Kilometern Höhe. Alle sieben Astronauten kommen dabei ums Leben. Als Ursache wird ein defekter Dichtungsring an einer der Feststoffraketen (Booster) ausgemacht. Nach dem Unglück werden alle geplanten Missionen vorläufig ausgesetzt. Die Wiederaufnahme der Flüge beginnt mit der Discovery am 29. September 1988. Doch im Jahre 2003 kommt es erneut zur Katastrophe. Die Columbia, das erste flugtaugliche Shuttle der Flotte, verglüht beim Wiedereintritt in die Atmosphäre. Die Ursache kann nicht mit vollständiger Sicherheit aufgeklärt werden. Möglicherweise beschädigte eine abgerissene Außentankisolierung schon beim Start zu viele Hitzekacheln an der Unterseite der Columbia.