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Der Dichter Jules Verne
entwickelte 1865 in seinem Roman "Von der Erde zum Mond" eine
Vision von
der Zukunft des Menschen außerhalb seines Heimatplaneten:
"So
wie wir
heute von Liverpool nach New York spazieren, wird man von der Erde zum
Mond spazieren. Durchquerung des Ozeans, Durchquerung des Weltenraumes
- wo liegt da der grundsätzliche Unterschied?"
Der
Schriftsteller stellte sich eine hohle Granate als Raumschiff vor, die
von einer Kanone mit 900 Fuß (ca. 300m) Länge
abgeschossen wurde. Rund einhundert Jahre später beginnt das
Zeitalter der bemannten Raumfahrt, und ein kleiner Teil von Vernes
Science
Fiction wird Realität. Bemerkenswerterweise liegt das
Kennedy-Space-Center der USA in Cape Canaveral (Florida) nicht weit
entfernt von Tampa, dem Raumfahrtzentrum des Romans.
Die bemannte
Raumfahrt beginnt allerdings nicht mit der Fahrt zum Mond, sondern mit
der
Umrundung der Erde - und im Zeitalter des kalten Krieges, der
Konfrontation der Supermächte USA und Sowjetunion, mit einem
überraschenden Erfolg des Ostens.
Nachdem der US-Präsident Dwight D. Eisenhower 1955 die Entwicklung eines Satelliten angekündigt hatte, reagieren die Russen für den Westen unerwartet schnell. Am 4.Oktober 1957 funkt der Sputnik (russ. = der Gefährte) die ersten Signale aus dem All zur Erde. Das Sputnik - Programm ist weniger wissenschaftlich begründet, sondern eine Folge der politischen Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. Die erste Raumsonde hat einen Durchmesser von 58 cm. Sie ist 96 Tage in der Erdumlaufbahn (Orbit) und verglüht beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. An Bord der zweiten Sonde befindet sich die Hündin Leika, die aber nicht einmal den Start in der engen und heißen Kapsel überlebt - eine Rückkehr zur Erde war ohnehin nicht vorgesehen. Insgesamt startet die Sowjetunion zehn Sputnik - Missionen.
Im Jahre 1961 stellte die Sowjetunion das Sputnik - Programm ein und schickt Juri Gagarin in der Weltraumkapsel Wostock 1 als ersten Menschen in das All. Der Flug dauert 108 Minuten und bedeutet einen weiteren Triumph der Sowjetunion über die USA. Der Westen fühlt sich aufgrund der technischen Stärke des Ostens bedroht und muss die eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Es beginnt eine Phase des technischen Wettlauf um die Vorherrschaft der Supermächte - nicht nur auf der Erde, sondern nun auch im Weltall.
Als Reaktion auf das Sputnik-Programm der UdSSR startet die US-Airforce 1958 das MISS - Projekt. Die vier Buchstaben stehen für das Ziel, schnellstmöglich einen Menschen in das Weltall zu bringen: Man In Space Soonest. Unter dem Namen Mercury wird es 1961 von der NASA übernommen und zum ersten bemannten Raumfahrtprojekt der USA. Am 20. Februar 1962 startet die Raumkapsel Mercury 6 mit dem Astronauten John Glenn in die Erdumlaufbahn. Die Flugdauer beträgt 4 Stunden und 55 Minuten. Die USA haben zur Sowjetunion aufgeschlossen, doch damit gibt sich die Supermacht nicht zufrieden. Mit dem Apollo - Programm wird ein noch ehrgeizigeres Ziel anvisiert: Die Landung auf dem Mond.