ASTRONOMIE
TEIL 2

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Die Geschichte der Raumfahrt (2): Das Apollo-Programm
Der Sputnik | Die Apollo-Mission | Das Space-Shuttle | Die Raumstationen | ISS-Beobachtung | Rückkehr zum Mond

Die erste Landung auf dem Mond

Mit dem Apollo-Programm sollte eine neues Kapitel der bemannten Raumfahrt geschrieben werden. Dabei hatte alles mit einer Katastrophe begonnen: Die Apollo 1 verbrannte 1967 beim Start und kostete drei Astronauten das Leben - das ehrgeizige Ziel der Mondlandung war für eine kurze Zeit infrage gestellt. Doch der Optimismus kehrte mit den bemannten Missionen Apollo 7 und Apollo 8 zurück. Apollo 7 gelang im Oktober 1968 die bemannte Erdumrundung, Apollo 8 vollzog im Dezember 1968 das gleiche in der Umlaufbahn des Mondes. 
Am 20. Juli 1969 wurde der Traum der ersten Landung eines Menschen auf dem Mond zur Realität. An Bord des Raumschiffs Apollo 11 waren die Astronauten Neil Armstrong, Michael Collins und Edwin Aldrin. 

Der Flug zum Mond

Edwin Aldrin
Neil Armstrong
Wernher von Braun
Michael Collins

Die Apollo startete mit einer Saturn V - Rakete und benötigte vier Tage, um die Umlaufbahn des Mondes zu erreichen. Während das Raumschiff den Mond umkreiste, wurde die Mondlandefähre Eagle (Adler) abgekoppelt und machte sich auf die Reise zum Erdtrabanten. Der Flug wurde durch Schubdüsen abgebremst. Die Besatzung der Landefähre bestand aus Neil Armstrong und Edwin Aldrin. Michael Collins blieb auf der Apollo im Orbit zurück. Beim Abkoppeln des Landemoduls kam es zu einer Fehlfunktion und das Landemodul wich vom Kurs ab. Neil Armstrong musste die manuelle Steuerung übernehmen und setzte schließlich wie geplant im "Mare Tranquillitatis" auf. Seinen Funkspruch "Tranquility Base here, the Eagle has landed" verfolgten über eine halbe Milliarde Menschen auf der 400.000 km entfernten Erde. Die Übertragung des Ereignisses gehört zu den ersten Live-Sendungen im Fernsehen.

Der ersten Menschen auf dem Mond

Erst zwei Stunden Stunden nach der Landung steigt Neil Armstrong im Raumanzug die Leiter der Mondlandefähre hinab. Sein "One small step for [a] man, one giant leap for mankind" markiert eine neues Kapitel der Raumfahrtsgeschichte. Zum ersten Mal hat ein Mensch den Mond betreten. Edwin Aldrin folgt ihm, während der dritte Astronaut Michael Collins auf der Apollo im Orbit zurückbeibt.
Nach dem Aufstellen von Stativ und Fernsehkamera rammt Aldrin zunächst eine Stange in den Boden, an der eine Aluminiumfolie aufgehängt wird. Sie soll Partiklel des Sonnenwindes einfangen. Da auf dem Mond kein eigener Wind weht, wird sie ebenso wie die danach aufgestellte amerikanische Flagge von einer Querstrebe gehalten. Um die genaue Entfernung zwischen Erde und Mond zu messen, bringen die Astronauten einen Laserreflektor an. Schließlich stellen sie noch einen Seismographen auf und sammeln 22 Kilogramm Mondgestein.
Zweieinhalb Stunden dauert der Ausflug. Danach gehen sie zurück zur Landefähre und fliegen in die Mondumlaufbahn, wo sie am Mutterschiff andocken. Der Rückflug zur Erde dauert bis zum 24. Juli 1969. Die Kapsel der Apollo landet südwestlich von Hawaii im Pazifik und wird von einem US-Marineschiff geborgen. Die folgende Mission Apollo 12 verläuft bis auf einen Blitzeinschlag in die Saturn - Rakete beim Start relativ plangemäß. Allerdings wurde die Kamera schon sofort beim Verlassen des Landemoduls auf die Sonne gerichtet und versagte ihren Dienst. Apollo 12 trägt heute den Titel der "vergessenen Mission". Doch daran ist wohl nicht alleine die Übertragungspanne schuld, sondern ebenso die folgende Mission, die die Öffentlichkeit in ihren Bann zieht.

Die Odyssee der Apollo 13

Die Saturn-V-Rakete

Mit einer Höhe von über 110 m und einem Startgewicht von 2800 Tonnen war sie bis heute die größte Rakete, die von der NASA entwickelt und gebaut wurde. Die dreistufige flüssigkeitsgetriebene Rakete hatte an der Spitze die Kommandokapsel, das Instrumentenmodul mit der Mondlandefähre und die Serviceeinheit. Ebenfalls an der Spitze befand sich eine kleine Rettungsrakete, die die Kommandokapsel bei einem Fehlstart von der Saturn V absprengen sollte, damit die Astronauten zur Erde zurückkehren konnten.

Nach den erfolgreichen Mondlandungen von Apollo 11 und 12 wurde die Mission Apollo 13 von der Öffentlickeit schon beinahe als Routineflug wahrgenommen. Doch schließlich kam alles ganz anders. Nachdem am dritten Flugtag, dem 14. April 1970, ein Sauerstofftank explodiert war, fiel die gesamte Energieversorgung des Kommando- und Servicemoduls aus. Alleine mit den Triebwerken der Mondlandefähre "Aquarius" wurde die Flugbahn des Raumschiffes vom Raumfahrtzentrum in Houston aus so korrigiert, dass die Apollo 13 den Mond umkreiste und ohne Landung zur Erde zurückkehrte. Um die Energiereserven der Kommandokapsel zu schonen, hielten sich die Astronauten auf dem Rückflug in der Landefähre auf. Erst kurz vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre stiegen die Astronauten zurück in die Kapsel, die im Pazifik zu Wasser gang. Alle drei Astronauten wurden gerettet.

Das Ende des Apollo - Programms

Die folgenden Apollo - Missionen verliefen wieder weitgehend nach Plan. Alan Shepard, der Kommandant von Apollo 14, erlaubte es sich sogar mit Hilfe einer Stange einen Golfball über den Mond zu schlagen, und ging somit als erster außerirdischer Golfspieler in die Geschichte ein. Die Besatzungen ab Apollo 15 verfügten mit dem Lunar Rover über ein eigenes, batteriebetriebenes Gefährt. Drei Rover - Wracks befinden sich heute noch auf dem Mond. Apollo 17 markiert die bis heute letzte bemannte Landung. Während Ronald Evans in der Umlaufbahn blieb, betraten seine Kollegen Eugen Carnan und Harrison Schmitt am 7. Dezember 1972 den Erdtrabanten. Lange Zeit war es still um ihn, denn mit dem Space - Shuttle und der Errichtung von Raumstationen hatten die Wissenschaftler andere Ziele im Auge. Doch die NASA und andere Weltraumorganisationen planen die Rückkehr. Im Jahre 2019 soll der Mond wieder von Menschen betreten werden.

Morgen bei aphilia: Das Space - Shuttle