PSYCHOLOGIE
TEIL 5

VON 5
Die Humanistische Psychologie (5): Therapie und Zen
Lektion 1 | Lektion 2 | Lektion 3 | Lektion 4 | Lektion 5

Fernöstliches Denken in westlicher Rezeption

Carl Gustav Jung
Pythagoras
Humanistische Psychologie

Neu ist der Gedanke wahrlich nicht, die fernöstliche Weisheit in das abendländische Denken integrieren zu wollen. Die Anfänge einer Verküpfung beider Welten gehen auf schon den Philosophen Pythagoras zurück. Der eher aus der Mathematik bekannte Gelehrte stammt von der Insel Samos nahe der kleinasiatischen Küste mit ihrer Metropole Ephesos. In der Antike ist dies ein bedeutendes Zentrum, in dem sich nicht nur Händler treffen, sondern auch Kulturen begegnen. Pythagoras baut in sein philosophische Lehre viele Elemente ein, deren Wurzeln im fernöstlichen Denken zu finden sind. In der jüngeren Zeit ist es C. G. Jung, der sich um eine Annäherung beider Kulturen bemüht. Damit gibt er der Psychotherapie, neue Impulse. Jungs bevorzugte östliche Philosophien sind der Taoismus und der (Zen-) Buddhismus.  

C. G. Jungs transpersonale Lehre

Seelische Störungen

Seelische Störungen werden nach Sichtweise der Humanistischen Psychologie dadurch ausgelöst, dass der Patient seine Ängste, Gefühle und Sehnsüchte nicht in angemessener Form wahr nimmt. Aufgabe des Therapeuten ist es, diese aufzuzeigen, damit der Patient mit der Verarbeitung  beginnen kann. Die Heilungskräfte der Humanistischen Psychologie sind Selbstheilungskräfte. 

Nach Carl Gustav Jung existieren überall auf der Welt sogenannte Archetypen, immer wieder gleiche Urbilder und Symbole, die die gesamte Menscheit miteinander verbinden. Jungs Therapiekonzept zielt darauf ab, diese Universalität wieder zu erreichen, die "wahre Mitte" zu finden. Das individuelle Bewustsein sucht und findet Hilfe in der Geborgenheit des universellen Bewusstseins. Diese Transpersonalität ist über das Unbewusste erreichbar. Ausgangspunkt ist  aber zunächst die europäische Weisheit und die europäische Wirklichkeit. 

Der japanische Zen-Buddhismus

Der japanische Zen-Buddhismus beinhaltet eine Reihe meditativer Praktiken, die eine Beruhigung des menschlichen Organismus' herbeiführen. Dazu gehört die Meditation im Hocksitz (zazen), die in Verbindung mit der Atemtechnik das Denken in der Form eines Diskurses ausschalten soll. Die Fragetechnik (koan) ist eine Methode zwischen Schüler und Meister, die in Pradoxien führt. Ziel ist nicht die Lösung der Fragen, sondern das Desinteresse an ihrer Lösung. Die Psychotherapie bedient sich dieser Methoden, um das körperliche Bewusstsein des Patienten zu stärken und die belastende Erlebnisse des von Rationalität geprägten Alltags auszublenden. Auch die Bewegungslehren von Tai Chi, Aikido und Yoga dienen der Atemkontrolle und der Stärkung des körperlichen Bewusstseins.

Humanistische Psychologie - Kursende