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Die Gesprächspsychotherapie
ist eine Behandlungsform, die dem Patienten Raum gibt, seine Gedanken
und Gefühle offen auszudrücken.
Die Entwicklung des Gesprächs bleibt bei diesem
Verfahren unbestimmt. Der Therapeut drängt sich nicht
auf, er beginnt mit dem Zuhören. Er nimmt die Emotion kommentarlos an.
Erst nach einer
Weile versucht er, die geschilderten Eindrücke
mit eigenen Worten zusammenzufassen. Das Lenken
überlässt er dem Patienten, der im Idealfall wichtige
Dinge von selbst zu Tage bringt. Zentrum ist die Person des Patienten,
seine Erfahrungen, seine Probleme und seine Sichtweise der Dinge.
Der
Begriff des non-direktiven Verfahrens soll verdeutlichen,
dass der Therapeut keine
Rezeptlösungen
parat hat, die er dem Hilfesuchenden verschreiben könnte. Der
Ausweg aus
der Krise liegt im Patienten selbst. Aus diesem Grund wird
das non-direktive Verfahren von einigen Therapeuten heute auch
als personenzentrierte Psychotherapie bezeichnet. Vom
Psychologen
Carl Rogers stammt der Terminus der klientenzentrierten
Psychotherapie.
Das Verhältnis zwischen
Therapeut und Patient ist im Idealfall von einseitiger und bedingungsloser
Wertschätzung gekennzeichnet.
Der Therapeut macht den Versuch, die Motive und Befindlichkeiten des
Patienten auch in besonders
schwierigen Situationen nachzuvollziehen, ohne Wertungen
vorzunehmen und Urteile zu fällen. Er konzentriert
sich darauf, das Gesagte in einer
unverkrampften, neutralen Atmosphäre
widerzuspiegeln. Die Interpretation bleibt Sache des Patienten selbst.
Bis sich der Patient öffnen kann, braucht er
ungefähr 20 Minuten, für das gesamte
Gespräch ist etwa eine Stunde veranschlagt. Da insgesamt rund
40 bis 80 Sitzungen pro Patient vorgesehen sind, entsteht im Laufe
der
Zeit ein persönliches Verhältnis, das auch
für den Therapeuten zur Belastung werden kann. Er muss das
Gebot der
bedingungslosen Wertschätzung durchhalten, ohne seine
therapeutische Distanz zu verlieren.
Heute ist die Geprächstherapie auch ein selbstverständlicher Teil der Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (ABO). Diese Rezeption im Kontext mit der Verbesserung von organisatorischen Abläufen der Arbeitswelt steht allerdings fern des ursprünglichen Ansatzes der Humanistischen Psychologie. Sie richtet sich im Sinne von Carl Rogers trotz aller Nondirektivität entschieden am Wohl des Patienten und weniger an der Optimierung eines Betriebsablaufes aus.