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Der amerikanische Psychologe und
Psychotherapeut Carl Ransom Rogers (1902 - 1987) gilt als
einer der Hauptprotagonisten der
Humanistischen Psychologie. Er ist auch der Doktorvater von Thomas
Gordon. Dabei befasste er sich ursprünglich aus einer
ganz anderen Rchtung mit der Seele des Menschen, denn er hat sich
zunächst für das Studium der Theologie entschieden.
Nach starken wechselt er schließlich zur
Psychologie.
Seine Ansichten basieren auf
jahrelangen klinischen Studien. Im Wesentlichen bestehen sie
aus der Erkenntnis, dass der Drang des Menschen nach
Selbstverwirklichung seine hauptsächliche Antriebsfeder
darstellt. Zu Anfang der 60er Jahre begegnen sich der Carl
Rogers und der Braunschweiger Psychologe Reinhard Tausch.
Rogers Theorien gelangen durch Tausch über den
Atlantik und machen die Humanistische Psychologe und Psychotherapie
auch in Deutschland populär.
»Du und ich stehen in einer Beziehung zueinander,
die ich wertvoll finde und bewahren will. Jeder von uns ist ein
einzigartiger Mensch mit Bedürfnissen, die er auf seine Art
befriedigen möchte.
Wenn du Probleme hast, deine Bedürfnisse zu befriedigen, werde
ich dir annehmend und verständnisvoll zuhören, um dir
zu helfen, eigene Lösungen zu finden, anstatt dir meine
anzubieten. Ich respektiere dein Recht, eigene
Glaubensgrundsätze und Wertvorstellungen zu entwickeln, auch
wenn sie anders sind als meine.
Wenn mich indessen dein Verhalten daran hindert, meine
Bedürfnisse zu befriedigen, werde ich dir offen und ehrlich
sagen, wie mir zumute ist.«
Im Nachkriegsdeutschland ist es in
den Familien wie in der Öffentlichkeit verpönt,
über persönliche Befindlichkeiten zu diskutieren oder
es auch nur in Erwägung zu ziehen, in irgend einer Form
therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Mensch hat einfach zu
funktionieren, und persönliche Probleme werden dem Einzelnen
schlichtweg nicht zugestanden.
Dies ändert sich mit der publikumswirksamen Arbeit von
Reinhard Tausch. Mit insgesamt 15 Fernsehsendungen zum
Thema trägt er maßgeblich dazu bei, die
Psychotherapie in
der deutschen Öffentlichkeit zu enttabuisieren. Heute wird er
als Wegbereiter der Gesprächspsychotherapie angesehen. Im
Jahre 2002 wurde Tausch für seine Verdienste um das
Allgemeinwohl mit dem Verdienstkreuz des Bundes 1. Klasse ausgezeichnet.
Thomas Gordon (1918 - 2002) entwickelt ein nach ihm benanntes Modell, welches Methoden der Kommunikation und gewaltfreien Konfliktlösung in zwischenmenschlichen Beziehungen beschreibt. Bekannt wird er in Deutschland durch seinen Ansatz der »Familienkonferenz«. Gordon ist Mitglied der »American Psychological Association« und der »National Peace Foundation«. Friedensarbeit ist ihm, der zwischen 1942 und 1946 in der amerikanischen Air Force dient, zeitlebens ein wichtiges Anliegen. Gordon wird zwar 1997, 1998 und 1999 für den Friedensnobelpreis nominiert, verfehlt aber die Auszeichnung.