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Die Aufgaben eines Stadtarchivs sind breit gestreut. Zu den archivwürdigen Unterlagen gehören einerseits amtliche Zeugnisse wie Akten, Urkunden oder Amtsbücher, andererseits private Nachlässe und Aufzeichnungen von Vereinen und Firmen. Hier tummeln also sich viele Regalmeter von Stadtratsprotokollen, Ratsbüchern, Notariatsurkunden und Zeitungen neben Foto- und Plakatsammlungen und den Gründungsdokumenten der Universität. Für die Ahnenforschung besonders aufschlussreich sind die Zuzugslisten.
Das Stadtarchiv verwahrt Zuzugslisten, in denen Vor- und Zunahme, Stand oder Gewerbe, Wohnung, Heimatort und eventuell noch einige Details verzeichnet sind (siehe das Beispiel rechts). Natürlich sind auch die Wegzüge fein säuberlich verzeichnet, ebenso wie Religionszugehörigkeit und Orden. Die Recherche beginnt mit der Festlegung auf einen Ort, ein Jahr und einen Namen.
Wie in anderen Archiven auch ist es
im Stadtarchiv üblich,
Garderobe und Taschen in einem Schließfach zu deponieren.
Mitnehmen dürfen Sie einen Schreibblock. Am Empfang
müssen Sie zunächst den Grund
für ihre
Forschung angeben. Für wissenschaftliche Zwecke wie
beispielsweise das Anfertigen einer Dissertation ist die Benutzung
in der Regel kostenlos.
Wer Familienforschung betreibt muss für den
Archivbesuch zumeist einen kleinen Obolus entrichten. Wichtig
ist es, schon vor dem Besuch Namen und (Zuzugs-) Jahr der
gewünschten Person parat zu haben. Nur mit diesen
Informationen können ihnen die
Angestellten
die richtigen Archivalien zuteilen können. Im Falle der
Zuzugslisten erhalten Sie oft einen außen beschrifteten
Karton
mit losen Blättern. Wenn sie davon eine Kopie anfertigen
lassen
möchten, müssen Sie sich an das Personal
wenden. Originale dürfen Sie in einem
Archiv normalerweise nicht
selbst vervielfältigen. Größere
Stadtarchive verfügen über
einen eigenen
Lesesaal, in dem Sie auch verschiedene Lexika
und
Periodika zur Einsicht finden.
Je
älter die Dokumente sind, desto schwieriger sind die Schriften
zu entziffern. Dokumente der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts sind oft in Sütterlin
verfasst, einer Schreibschrift, die von einem Berliner Grafiker
gleichen Names geschaffen wurde und von ungefähr 1914-1940 in
Deutschland gebräuchlich war. Sie löste die
ältere Frakturschrift ab, eine Druckschrift, die unter
verschiedenen Varianten seit dem 16. Jahrhundert verwendet wurde.
Schreibschriften vor der Sütterlinschrift waren ab dem 18.
Jahrhundert die gut lesbare lateinische
Schreibschrift und - wie beim obigen Bild - die
für uns etwas schwierier zu lesende deutsche
Schreibschrift.
Das Erlernen der älteren Schriften erfordert etwas
Übung, hilfreich sind hierzu Tabellen mit einer
Gegenüberstellung der verschiedenen Schreibweisen. Dies gilt
insbesondere für oft schwer entzifferbare
Buchstabenverbindungen, sogenannte Ligaturen.