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Der Begriff Matrikelamt beinhaltet eine
Reihe von möglichen Institutionen. Man unterscheidet kirchliche
und weltliche Matrikelämter, sowie
die Einschreibungsbüros der Universitäten. Aus dem
Universitätsbereich lässt sich die Entstehung des Begriffs
herleiten. Die Universität als
Alma Mater (lat. nährende Mutter) spendet geistige Nahrung
für die immatrikulierten Studenten.
Das kirchliche Matrikelamt gehört nicht zu den Institutionen,
die
ausschließlich archivarisch tätig sind. Zu den Aufgaben des
kirchlichen Matrikelwesens gehört die Ausstellung von
Taufzeugnissen, und die laufende Dokumentation von Taufen,
Trauungen,
Konversionen,
Kirchenaus- und Wiedereintritten. Je nach Größe und
Aufgabenverteilung
gibt es
aber auch eine geneaologische Abteilung. In ihr werden die
Kirchenbücher der Vergangenheit aufbewahrt und Auszüge
angefertigt.
Die Abgrenzung dieser Abteilung zu
einem Diözesanarchiv (katholisch) oder Landeskirchenarchiv
(evangelisch) wird je nach Standort unterschiedlich gehandhabt. An
einigen Standorten residieren große Archive und kleinere Matrikelämter nahe beieinander oder ganz praktisch unter einem Dach. Auch die
Ökumene wird im kirchlichen Archivwesen manchmal schon praktiziert, wenn
auch
nicht ganz freiwillig. Das Problem der sich im Lauf der Zeit immer wieder ändernden
Gebietshoheiten
führte dazu, dass heute auch einige evangelische
Kirchenbuchauszüge in katholischen Matrikelämtern
geführt werden.
Wie in einem Archiv ist es auch in einem Matrikelamt ist es üblich, zunächst zu einem Empfang zu gehen und dort sein Anliegen (Familienforschung) zu nennen. Natürlich gibt es einige regionale Unterschiede, aber die Matrikelämter habe bei den Ahnenforscherinnen und Ahnenforschern generell einen guten Ruf. Teilweise erhält man für einen Obolus sogar eine Abschrift von lateinischen und altdeutschen Kirchenbuchauszügen. Dies ist gerade für Anfänger hilfreich, die mit den älteren Schriftarten noch nicht so vertraut sind. Bestände in Matrikelämtern reichen oft weit zurück. Wer Glück hat, findet Geburten, Taufen und Todesfälle bis zum 16. Jahrhundert und darüber hinaus.