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Das Hobby Ahnenforschung beginnt für Nichthistoriker mit einem ehrfürchtigen Innehalten vor den schweren Türen der diversen Archive. Dieser Kurs soll dazu beitragen, die Schwellenangst zu überwinden und die Archivrecherche für Anfänger ein wenig zu erleichtern. Im kirchlichen Bereich hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Neuen und großen Archive bieten moderne Recherchemöglichkeiten. Die katholische Kirche führt in jeder ihrer 27 Diözesen ein Diözesanarchiv. Die evangelische Kirche kennt 44 Landeskirchen mit entsprechenden zentralen Archiven.
Die zunehemende Zentralisierung in
der deutschen Archivlandschaft verändert auch die Arbeit der
Ahnenforscher. Früher war die kleine
Landpfarrei Ausgangspunkt mancher Recherche,
das "Kirchenbodenarchiv" Doch die kleineren Archive
wurden oder
werden noch aufgelöst und zu zentralen Stellen gebracht, an
denen ein fachkundiges Personal über die Bestände
wacht und die Historiker und Ahnenforscher mit modernen Medien an die
gewünschten Informationen kommen. Welche Daten sind nun in den
kirchlichen Archiven verzeichnet? In der Regel sind dies Trauungen,
Taufen, Hochzeiten und Sterbefälle, die nach Jahren geordnet
aufgezeichnet wurden. Die meisten Aufzeichnungen wurden fotografiert
und auf sogenannte Microfiche übertragen. Schwerpunkte der
Diözesanarchive sind in der Regel Einträge vor 1875.
Die wertvollen Bestände
verlangen einen besonderen Schutz und einen pfleglichen Umgang. Zwar
gibt es von Archiv zu Archiv
Unterschiede, einige Grundregeln gelten aber mehr oder weniger
bundesweit: Ein Archiv ist keine Bibliothek, die man einfach nach Lust
und Laune aufsuchen kann. In einigen Archiven werden Sie erst nach
einem schriftlichen Aufnahmeverfahren eingelassen. An der
Pforte werden Sie zunächst nach Ihrem Forschungsgrund gefragt.
Hier geben Sie natürlich Familienforschung an, es sei denn Sie
recherchieren für eine wissenschaftliche Arbeit oder
beeispielsweise eine
Heimatchronik.
In jedem Falle benötigen Sie den Namen und
den Ort der Person, für die sie
Auskünfte erhalten möchten. Pro Recherche, die
Archivare nennen dies "Aushebung", ist auch eine Gebühr zu
entrichten. Vom Archivar erhalten Sie ein kleines
Kästchen mit Mikrofiches und einem Verzeichnis, das
Jahrgänge und Namen auflistet. Nach
Größe des gesuchten Ortes richtet sich die Menge des
Materials, mit dem sie sich auseinandersetzen müssen. Bevor
Sie sich in die Detailarbeit stürzen, empfiehlt sich unter
Umständen eine Vorrecherche. In größeren
Archiven
gibt es einen Lesesaal mit
allgemeinen Informationen wie Lexika zu speziellen Themen. Wie der Name
schon sagt,
befinden sich die Materialien dort nur zur Einsicht.
Wenn Sie sich unsicher darüber sind, wie Kopien angefertigt werde dürfen, sollten Sie auf jeden Fall beim Personal um Rat bitten. Falls Sie selbst kopieren dürfen, blockieren Sie bitte nicht die entsprechende Maschine. In der Regel stehen in einem Archiv sowohl einfache Lesegeräte wie auch Lese- und Kopiergeräte (Readerprintgeräte) zur Verfügung. Letztere sollten nur dann zum Lesen benutzt werden, wenn anschließend auch kopiert wird. Der Kopiervorgang geschieht zumeist von Microfish auf Papier. Sie müssen also zunächst den Microfish unter die Glasplatte legen, und dann am Bildschirm mittels Schieber die gewünschte Seite suchen. Anschließend drücken Sie die Kopiertaste. Für jede Kopie müssen Sie normalerweise einen entsprechenden Obolus entrichten.