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Nach der Landung der Viking - Sonden
1976 und einer Reihe von missglückten Missionen folgte eine
lange Ruhepause für die Forschungsarbiet auf der
Oberfläche des roten Planeten. Erst mit der
Pathfinder -
Mission und dem geglückten Einsatz des Rovers Sojourner, dem
ersten
motorisierten Marsroboter, konnte die Arbeit
fortgesetzt werden.
Der Pathfinder startete am 4.
November 1996 mit einer Delta II - Rakete vom Kennedy - Space - Center
in Florida. Das System bestand aus drei Komponenten, der im Orbit
verbliebenen Cruise - Stage,
dem Landemodul Pathfinder und dem Rover Sojourner. Das
Landemodul mit dem
Sojourner wurde am 4. Juli 1997 von der Cruise-Stage abgekoppelt und
mit Fallschirmen auf einen Platz in der Region um die
Mündung des Ares - Vallis in der nördlichen
Hemisphäre abgeworfen.
Airbags machten das
Modul zu einem Hüpfball, der mehrere Male auf und nieder
sprang. Doch Pathfinder und Sojourner überlebten das
Landemanöver unbeschädigt. Dann wurden die Airbags
entlüftet und die Sonnensegel das Landemoduls entfaltet. Nach
einem Systemcheck konnte sich der kleine Rover
schließlich auf die Reise
machen.
Der Sojourner, benannt nach Sojourner Truth, einer Frauenrechtlerin während des amerikanischen Bürgerkriegs, schöpfte seiner Energie aus einer Solarplatte auf der Oberfläche und Batterien. Die Solarzellen dienten der Stromversorgung am Tag, einige Studenen in der Nacht wurde er mit Batterien betrieben. Da sie nicht aufladbar waren, beschränkte sich die Einsatzzeit bald auf die Sonnenstunden. Sechs mit kräftigen Spikes versehene Räder mit einem Durchmesser von 13 Zentimetern ließen ihn kleinere Hindernisse überqueren. Dabei fuhr er sehr gemächlich durch das unbekannte Gelände, die Höchstgeschwindigkeit betrug zwar 24 Meter pro Stunde, aber auf dem Mars schöpfte der kleine Rover seine Geschwindigkeit nicht aus. In seiner gesamten Betriebszeit legte er ungefähr 100 Meter auf dem Mars zurück. Die Koordination seiner Ausflüge lag dabei in der Hand des Pathfinder - Moduls. Mit seinem um 360 Grad schwenkbarem Kamarauge, entwickelt mit maßgeblicher Beteiligung des Max - Planck - Instituts, dirigierte und überwachte es die Bewegungen seines Schützlings.
Der Rover hatte es von Anfang an
nicht einfach. Zum Stapellauf von der Sonde ebnete ihm eine kleine
Rampe den Weg. Doch beim Herausrollen verhedderte er sich in einem
Airbag, der sich nicht ordentlich zusammengefaltet hatte.
Dann blockierten Steine seinen Weg und Unebenheiten machten
ihm zu schaffen.
Ausgerüstet war der Rover
mit drei Kameras, zwei in Schwarz - Weiß und einer in Farbe.
Neben der Aufnahme von Bildern wurden auch Experimente auf dem
Pathfindermodul und dem Rover durchgeführt. Dabei ging es
unter anderem um die Bodenanalyse, die magnetischen Teilchen
im Marsstaub und den Nachweis von Kohlestoff, Stickstoff und
Sauerstoff. Die Fahrten des Rovers erlangte auf der Erde eine so hohe
Popularität, dass die anvisierten und analysierten Felsbrpcken
Namen erhielten. Der Stein Barnacle Bill erlangte eine gewisse
Berühmtheit, da er eingehend inspiziert wurde. Es zeigte sich,
dass seine chemische Beschaffenheit mehr dem Gestein auf der Erde als
dem Mondgestein gleicht. Im Wettbewerb um den Superstar des
Marsgesteins belegte er allerdings nur den zweiten Platz.
Der Felsen links im Bild
erhielt von den Wissenschaftlern den Namen Yogi, und es dürfte
sich ohne Übetreibung um den bekanntesten Felsbrocken des
Universums handeln. Das wwichtigste Messinstrument des Sojourners war
das Aplpha - Proton X-Ray - Spectrometer APXS: Es war am Bug
montiert und wurde vom Rover dicht an den Felsen gepresst. Danach
wurde der Stein mit Alphateilchen bombardiert, und
mit Hilfe
von Detektoren konnte die chemische Zusammensetzung des Gesteins
analysiert werden. Als Quelle für die Alphateilchen diente
Curium
244.
Bei der Anfahrt auf Yogi kam es beinahe zu
einem Unglück. Das Spectrometer wurde vom Rover zu
schnell gegen den Felsen gedrückt. Der Sicherheitsmechanismus
setzte aber sofort ein, und das Gerät deaktivierte sich. Bei
einer kurzen Systemüberprüfung zeigte sich aber, dass
es unbeschädigt war konnte wieder in Betrieb gehen.
Ursprünglich hatte die NASA die minimale Lebensdauer von
Sojourner auf sieben Tage festgesetzt. Wacker hielt er fast drei Monate
durch. Seine Arbeit war eine Vorbereitung für den
Einsatz
vielfach größerer Marsfahrzeuge.