PÄDAGOGIK
TEIL 3

VON 4
Die abendländische Universität: Die Renaissance
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Die Gründung der Universität in Florenz

Mit der Einrichtung eines Studium Generale für die Fächer Recht, Literatur und Medizin beginnt Florenz den Reigen von Universitätsgründungen in Italien. Der Vorlesungsbetrieb währt zwar zunächst nur drei Jahre, aber es ist die fruchtbare Zeit. Der Dichter Giovanni Boccaccio liest und kommentiert in dieser Gründungsphase die Göttliche Komödie des Dichters Dante Alighieri, der im Gründungsjahr der Universität verstirbt. Mit der Wiederaufnahme des Lehrbetriebs ab 1387 wird eine Epoche vorbereitet, die heute als Renaissance (Wiedergeburt) in den Geschichtsbüchern verzeichnet ist. Was aber genau wurde wieder zum Leben erweckt?

Die Wiedergeburt der Akademie Platons

Giovanni Boccaccio
Danthe Alighieri
Jan Hus
Platon

Mit der Wiederaufnahme des Lehrbetriebs in Florenz wird 1387 auch ein Lehrstuhl für Griechisch eingerichtet. Diese Orientierung auf das aufklärerische Denken der Griechen bereitet den Boden für eine weitere Institution. 1459 gründet sich vor den Toren der Stadt Florenz die Platonische Akademie der Renaissance. Hier kommen die bedeutendsten Gelehrten des neuen Zeitalters zusammen, um die Tradition der Antike wieder neu zu begründen. In ihrem Mittelpunkt stehen die Gönner Cosimo und Lorenzo de'Medici und der Humanist Pico della Mirandola.  

Die erste Universität in Mitteleuropa

Die älteste Universität in Mitteleuropa gründet Kaiser Karl IV in Prag. Wie in Florenz ist auch hier die wirtschaftliche Blüte der Stadt nicht unwesentlich für die Wahl des Standortes. Und auch in Prag gesellt sich die Aufbruchstimmung eines neuen Geistes. Der Reformator Jan Hus ist zunächst als Student und später als Prediger in Prag aktiv. Die Rektorwahl der Universität ist nach einem demokratischem Prinzip ausgerichtet: Jedes Mitglied der Universität hat eine Stimme. Der Ruf der Universität zieht aus allen Himmelsrichtungen Studenten und Professoren an. Prag wird zum Schmelziegel unterschiedlicher Kulturen und Weltanschauungen. Die zweite mitteleuropäische Universität wirde 1365 in Wien gegründet.

Das akademische Zeitalter in Deutschland

Mit der Gründung der Universität Heidelberg breitet sich der akademische Aufbruch auch nach Deutschland aus. Nach Prag und Wien ist sie die dritte Universität des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation". Bis zum Jahre 1500 gibt es in ganz Europa insgesamt 67 Universitäten.
An ihnen lernen die Studenten zunächst die Artes Liberales, die sieben freien Künste Liberales. Dazu gehört das Trivium aus Grammatik, Rhetorik und Dialektik und das Quadrivium aus Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Nur wer sich in diesen Disziplinen bewährt hat, der darf sich für die höheren Fakultäten der Theologie, Jurisprudenz und Medizin immatrikulieren.





Universitätsgründungen
Ort Erstgründung
Athen
387 v. Chr.
Bologna
1088
Paris
um 1150
Oxford
1187
Cambridge
1209.
Salamanca
1218
Padua 1222
Neapel 1224
Rom
1303
Florenz
1321
Prag
1348
Wien
1365
Heidelberg
1385
Köln
1388
Erfurt
1392
Würzburg
1402
Leipzig
1409
Rostock 
1419
Greifswald
1456
Freiburg
1457
Basel
1460
Ingolstadt
1459
Trier
1454.
Mainz
1476
Tübingen
1477
Wittenberg
1502
Morgen bei aphilia: Die Universitäten der Neuzeit