NATURWISSENSCHAFT
TEIL 2

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Orientierung mit GPS (2): GPS und Karte
Das GPS-System | Karte und GPS | GPS in der Praxis

Die Auswahl der richtigen Karte

GPS System
Karte und GPS-Empfänger müssen aufeinander abgestimmt
sein. Foto: MA Ernst

Thema das gestrigen Kurses war die GPS - Navigation mit dem UTM - Gitter. Die Positionsangabe des UTM-Systems könnte nun folgende Grunddaten enthalten:

32V 0435000
UTM 6691050

Die Zahlen-Buchstabenkombination 32V steht hierbei für das entsprechende Großquadrat des UTM - Gitters, die 0449998 für den Rechtswert, die 6702800 für den Hochwert.

Die drei Buchstaben UTM bestätigen uns, dass unser GPS-Empfänger auf UTM und nicht auf ein anderes System eingestellt ist. Das Bild rechts zeigt die beiden wichtigsten Gegenstände zum Wandern mit GPS, nämlich den GPS - Empfänger und die dazu passende Karte. 

Das Kartenbezugssystem

Karten  und GPS- Empfänger müssen zunächst "die selbe Sprache sprechen". Dazu  suche wir auf der Rückseite oder am Rande der Karte nach dem Kürzel KBS, das für "Kartenbezugssystem" steht. Wir vergewissern uns auf der Karte, zumeist steht dies auf der Rückseite oder neben der Legende, ob die Angabe UTM vermerkt ist. Ist dies der Fall, so kontrollieren wir auch noch einmal am GPS-Empfänger die Einstellung auf UTM. Karte und Empfänger sollten nun aufeinander abgestimmt sein. Doch Achtung: Es gibt nicht nur das Globale UTM-System, sondern auch lokale Netze wie das schweizerische Swissgrid. Kontrollieren sie also auch zusätzlich, ob sich Karte und GPS-Empfänger am weltweiten Standard WGS 84 (World Geodatic System) orientieren. Wir erinnern uns nun an die Regel "Rechtswert vor Hochwert" (Erst zum Baum gehen und dann hochklettern um die Äpfel pflücken). Die Karte im Bild links enthält eine schwarze Markierung für das Gradnetz, und eine blaue für UTM. Da wir mit dem UTM-Gitter arbeiten, sehen wir links unten die Zahl 434000auf dem Schnittpunkt zwischen unterem Kartenrand und erster Gitterlinie. Die 34 ist besonders hervorgehoben, denn sie gibt die Distanz in Kilometern aus. Was auf unserer Karte auffällt: Die Zahl des Rechtswertes ist 6-stellig, die des Hochwertes 7-stellig. Dies liegt daran, dass eine führende Null weggelassen wurde. Die genauere Bezeichnung für den Rechtswert lautet 0443000. Den Rechtswert verfolgen wir nun in Pfeilrichtung bis zum Punkt 0435000. Von dort aus "steigen wir den Baum hinauf" bis zum Hochwert 6691000. Der blaue Pfeil endet ein Kleines Stück hinter dem Kreuzungspunkt der blauen Linie, wir erreichen demnach in etwa den Hochwert 6691050. Der Punkt oberhalb der senkrechten blauen Pfeilspitze hätte auf unserem GPS folgende Bezeichnung:

32V 0435000
UTM 6691050

Technik - Fluch oder Segen?

Hütte in Norwegen
Die Daumenprobe im Massstab 1:50 000
Foto: MA Ernst

Für die Rettungsdienste, das Militär und viele Wissenschaften von der Archäologie über die Geologie bis zur Zoologie ist der GPS - Einsatz heute eine Selbstverständlichkeit. Doch ab wann lohnt sich der Einsatz für eine gewöhnliche Wanderung? Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, aber vielleicht der eine vielen Wanderern bekannte Situation als Argument pro GPS dienen: Ein Wanderer, der seinen Ausgangpunkt z.B. auf einem Wanderparkplatz spontan gewählt hat, und nach einigen Irrungen des Weges nicht mehr zum Auto zurück findet, wird mit Hilfe von GPS schneller und sicherer zurück finden als mit einer Karte allein. Diese Praxisübung ist Thema des morgigen aphilia-Kurses!
Bei aller Technikbegeisterung - das Denken in Koordinaten hat auch Nachteile. Man trainiert sein Gefühl für Distanzen besser mit einer guten Karte. Das Bild rechts zeigt die "Daumenprobe" für eine Karte im Massstab 1:50000. Die Breite eines Daumen entspricht dabei grob einem Kilometer Luftlinie. 

Morgen bei aphilia: GPS in der Praxis