Kunst
TEIL 3

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Das Laientheater (3): Stimme und Sprache
Laientheater Regie | Requisiten und Kostüme | Stimme und Sprache

Stimme, Sprache und Geräusche 

Spiele mit der Sprache schaffen einen guten Einstieg in diese Materie. Die Darsteller können z. B. ein Gedicht oder einen Text auf "isländisch" oder in einer Slangsprache rezitieren. Stottern, Krächzen, Lispeln, Jammern, auch dies gehört zum sprachlichen Bühnenrepertoire. Ziel ist es, für die eigene Stimme und die Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks sensibel zu werden.
Zur akustischen Untermalung der Szenen dienen Hintergrundgeräusche. Jeder kennt den Trick mit den zwei Kokosnussschalen, die ein Pferdegeklapper simulieren. Natürlich dürfen es auch zwei Becher sein. Zwar gibt es Geräusche auch auf CD zu kaufen, aber live hergestellt verleihen sie dem Stück einen besondere Authentizität. In einem gut sortieren Geräuschekoffer findet man Rasseln, eine Trillerpfeife, Flaschen, Papier, eine Schale zum Eingießen mit Wasser und einen Wecker. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Musik vom Band, oder vielmehr von der CD, sollte man sparsam und an den richtigen Stellen einsetzen. Sehr gut eignen sie sich am Anfang und am Ende eines Stückes. Ein passendes und bekanntes Lied, bei dem die Lautstärke allmählich gesteigert wird, schafft einen schöneren Ausstieg als die trockene Verkündigung, dass das Stück nun zuende ist. Dazu braucht man entweder ein leistungsstarkes tragbares CD-System oder eine eigene Musikanlage - siehe hierzu auch die Anmerkungen im grauen Kasten rechts unten.

Die Arbeitsaufteilung in Gruppen

Grundlegendes zu Mikrophonen

Ob man Mikrophone einsetzen sollte, hängt von der Größe des Raumes und der Anzahl der Zuschauer ab. Für ein Laientheater ohne eigenen Tontechniker sind sie mit einigen Tücken verbunden. Denn die Schauspieler hören sich, wenn sie über ein Mikrophon sprechen, mit einer anderen Lautstärke als dies das Publikum tut. Eine "kleine Verstärkungslösung" mit wenig Technik produziert zudem schnell unangenehme Pfeifgeräusche. Es blebt die Wahl, entweder auf eine solide Verstärkungstechnik zu setzen oder auf diese komplett zu verzichten.

Je nach Größe ist es erforderlich, eine Organisationsstruktur aufzustellen. Nur im Plenum sitzen alle Darsteller und diskutieren über grundlegende Dinge. Einzelne Szenen müssen nicht unbedingt vom Plenum diskutiert werden, hierfür können kleinere Gruppen gebildet werden. Anwesenheitspflicht für alle Gruppen besteht für die Hauptdarsteller, die Techniker und die Regie. Für den Probenablauf gibt es einen Plan, auf dem Szenen und Personen aufgezeichnet sind. 

Generalprobe und Aufführung

Eine Bühnenweisheit besagt, dass eine misslungene Generalprobe für eine gute Premiere bürgt. Das mag soweit stimmen, trotzdem sollten die Darstellerinnen und Darsteller aber auch bei der Generalprobe mit Ernst bei der Sache sein. Schön ist es, wenn das Stück mehrmals aufgeführt wird, denn erfahrungsgemäß gewinnen die Darsteller mit jeder gelungenen Aufführung an Selbstsicherheit. Durch das Feedback des Publikums während der Premiere entwickeln sie zudem ein Gespür für die Feinheiten des Stücks und wissen, an welche Stellen von den Zuschauern besonders honoriert werden.

Das Laientheater: Kursende