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Das Jahr 1492 steht im Zeichen
mehrerer
wichtiger Ereignisse der spanischen Geschichte und ebenso der
Weltgeschichte. Am 2. Januar
1492 fällt mit der Alhambra in Granada die letzte Bastion der
Mauren. Die Reconquista, die Rückeroberung und
Rekatholisierung
Spaniens, ist damit
abgeschlossen. Die Entdeckung Amerikas durch
Christoph Kolumbus, einem Seefahrer aus Genua im Dienste der spanischen
Krone, trägt wesentlich zum wirtschaftlichen Aufstieg des
Landes
und zur
politischen Stabilisierung bei. Der Tag der Entdeckung, der
12. Oktober, wird noch im heutigen Spanien als Feiertag
begangen.
Schon bald folgt die wirtschaftliche Ausbeutung. Der
Handel mit Rohstoffen, Gold und Sklaven sichert die Vormachtstellung
Spaniens in der Welt.
Zwischen Afrika, Amerika und Europa beginnt ein
Dreieckshandel. Sklaven werden in Afrika gefangen genommen und
in
Amerika zur Arbeit gezwungen. Die Früchte ihrer Arbeit sind
für Europa bestimmt.
Die Thronfolgerin Johanna "die
Wahnsinnige",
Tochter
der beiden katholischen Könige Isabella I. und Ferdinand II.
heiratete den Habsburger Phillip. Johannas Sohn, der spätere
Karl
V., erbt schließlich zahlreiche Gebiete in West- und
Mitteleuropa
sowie in
Süditalien. Zusammen mit den Eroberungen in
Amerika erringt
Spanien die unumstrittene Weltherrschaft und besitzt die
Dominanz
auf den
Meeren. Zum Machterwerb und der Machterhaltung sind viele Methoden
recht. Karl bricht einige Kriege innerhalb Europas vom Zaun,
um
seine Ansprüche auf dem alten Kontinent zu
sichern, wobei auf die Glaubenstreue seiner katholischen
Anhänger
nicht immer Verlass ist. Beim sogenannten Sacco die Roma, der
von Karl zumindest geduldeten Plünderung Roms durch deutsche
Landsknechte und spanische
Söldner am 6. Mai 1527, wird schätzungsweise die
Häfte
der Bevölkerung Roms getötet. Der Papst flieht auf
die
Engelsburg. Im Jahre 1530 bilden die Türken eine neue Gefahr
und
der Papst krönt Karl trotz seiner Missetaten am 24. Februar
zum
Kaiser. Einige Schenkungen Karls an den Papst waren für diese
Krönung sicher nicht hinderlich.
Doch mit seinen Erfolge hat Karls der V. sind für seinen Sohn
Phillip
II. eine sehr hohe Messlatte gelegt. Phillip, der von 1556
bis 1589 regiert, propagiert wie sein Vater ein Weltreich, in dem
"die Sonne nie
untergeht". Dabei überspannt er die menschlichen und
materiellen
Reserven. Die Seeherrschaft geht an England verloren. Zudem
führt
er die Gegenreformation mit rücksichtsloser Härte
durch, und
die schon von den spanischen Königen Ferdinand und Isabella
eingerichtete Inquisition verbreitet eine Atmosphäre des
Schreckens.