Sternbild Becher

Das Sternbild Becher ist wie nur wenige Sternbilder an den Umrissen erkennbar. Der Becher befindet sich westlich des Raben und nördlich der Hydra (Wasserschlange). Mit den beiden Nachbar- Sternbildern ist er auch in der Mythologie verbunden. Für Anfänger ist das kompakte Sternbild Becher zur Beobachtung gut geeignet, besonders mit einem Fernglas. Die Wasserschlange hingegen ist aufgrund ihrer Ausdehnung wesentlich schwieriger zu identifizieren. Man benötigt zumindest ein Fernglas mit großer Brennweite, um die Orientierung am Nachthimmel nicht zu verlieren.

Beobachtungszeit Sternbild Becher

Frühling

Hellster Stern Sternbild Becher

Delta Crateris (Alkes)

Das Sternbild Becher in der griechischen Mythologie

Becher, Wasserschlange und Rabe bilden eine mythologische Einheit. Apollon wollte Zeus ehren und hatte den Raben ausgesandt, um für eine Zeremonie Wasser aus dem Fluss zu bringen. Der Rabe kam auf seinem Weg an einem Feigenbaum mit unreifen Früchten vorbei, wartete so lange bis die Feigen langsam reiften, und labte sich genüsslich daran. Als Entschuldigung für seine späte Rückkehr gab er vor, eine Wasserschlange hätte ihn von seinem Auftrag abgehalten. Der Gott Apollo durchschaute den Schwindel und bestrafte den Raben, der nun zur Zeit der Feigenreife nicht mehr trinken darf. Dann beförderte er die Beteiligen samt des Bechers als Sternbild an den Himmel.

Die mythologischen Quellen der Sternbilder

Die wichtigste Quelle findet sich in den Metamorphosen des Publius Ovidius Naso, besser bekannt als Ovid. Das monumentale Werk entstand etwa zwischen 1 v. Chr. und 10 n. Chr. Der römische Dichter sammelte und interpretierte die griechischen Sagen und ordnete sie den Ereignissen am Himmel zu. Für die Sternbilder selbst steht der alexandrinische Astronom Claudius Ptolemäus Pate. Sein Sternenkatalog, den er in der Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus unter dem Namen „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις) veröffentlichte, ist fast zwei Jahrtausende später als Almagest bekannt und bildet einen wesentlichen Teil der modernen Sternenkunde.